Suchen

Über Petit-Goâve

Haiti liegt in der Karibik und umfasst den westlichen Teil der Insel Hispaniola. Im Osten grenzt es an die Dominikanische Republik.
Die Stadt Petit-Goâve liegt etwa 70 km westlich der Hauptstadt Port-au-Prince an der Küste. Sie wurde 1663 von französischen Siedlern gegründet und ist damit die älteste Stadt des Landes. Heute leben in Petit-Goâve und den dazugehörigen 12 ländlichen Bezirken ungefähr 160.000 Einwohner.

Petit-Goâve ist bekannt dafür, dass die Bevölkerung für ihre Anliegen kämpft und sich in die Politik des Landes einmischt. Von hier aus verbreiteten sich in den letzten Jahrzehnten große Aufstandsbewegungen gegen die Machthaber des Landes.

In der Stadt gibt es keinerlei Industrie. Fischfang, Landwirtschaft und unorganisierter Handel sind die Haupteinkommensquellen der Einwohner. Doch viele sind arbeitslos und Produkte zur Sicherung der Grundbedürfnisse sind teuer. Viele Menschen müssen daher täglich ums Überleben kämpfen.

Die medizinische Versorgung in Petit-Goâve ist katastrophal. Es gibt nur ein einziges öffentliches Krankenhaus, das "Hôpital Notre Dame", in dem jedoch ein Mangel an Ärzten, Medikamenten und medizinischer Ausstattung herrscht. Oft kann nicht einmal erste Hilfe geleistet werden, da sogar Verbandsmaterial und andere grundlegende Dinge fehlen. Menschen, die sich den kostenpflichtigen Besuch in Privatpraxen nicht leisten können, sind auf die begrenzt angebotene medizinische Versorgung durch die Heilsarmee und andere karitative Organisationen angewiesen. Ohne deren Hilfe würden wesentlich mehr Menschen an Malaria, Tuberkulose, Typhus, Anämie oder Magen- und Darmbeschwerden sterben.

Auch Schulbildung ist in Petit-Goâve nicht für alle sichergestellt, da die Kapazitäten an den staatlichen Grundschulen nicht ausreichen und die zahlreichen Privatschulen kostenpflichtig sind. Daher gibt es immer noch Kinder, die überhaupt keine Schule besuchen können. Bei den weiterführenden Schulen ist nur ein Gymnasium staatlich, das "Lycée Faustin Soulouque".