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Bericht über die Marabou Projekte 2015

Haiti kommt nicht zur Ruhe. Bedingt durch die immer wieder verschobene Präsidentenwahl, war das ganze letzte Jahr geprägt von Demonstrationen und Gegendemonstrationen. Und die Sicherheit der Bürger ist überall und ständig gefährdet. Zu dieser unsicheren politischen Situation kommen noch weitere Probleme. So sind viele Ortschaften schon nach einem normalen Regen überflutet, da die Infrastruktur marode ist. Auch Stadteile von Petit-Goâve sind davon betroffen und stehen immer wieder unter Wasser. Das Elend hat einen neuen Höhepunkt erreicht und Hilfe wird dringend benötigt.

Von unseren Marabou Projekten läuft vor allem der Schulbetrieb weiterhin ganz gut. Zurzeit hat die Schule 210 Schüler (107 Mädchen, 103 Jungen), die in sechs Klassen und einer Vorschulklasse unterrichtet werden. Bei einem Wettbewerb der Stadt, bei dem Schulwissen abgefragt wurde, haben Schüler unserer Schule den zweiten Platz belegt.

Leider kommt es durch finanzielle Engpässe immer wieder vor, dass die Lehrer ihr Gehalt z.T. erst Monate später erhalten. Im Moment warten sie noch auf die Zahlung von März. Dazu kommt, dass seit Februar auch kein Schulessen mehr angeboten werden konnte, da die bisherigen Lebensmittelspenden ausblieben.

Die Schulmensa ist fast fertig, konnte aber noch nicht wie geplant eingeweiht werden. Durch Verzögerungen bei den Bauarbeiten fehlen immer noch die Fenster und das Dach. Dies soll aber bis zu Beginn des neuen Schuljahres fertig werden. Die Räume werden bereits als zusätzliche Klassenzimmer benutzt.

Der Brunnen auf dem Schulgelände konnte inzwischen tiefer gelegt und so an den gesunkenen Grundwasserspiegel angepasst werden.

Das Ziegenprojekt läuft, aber noch nicht in dem Umfang wie zunächst geplant. Dies liegt daran, dass am Anfang junge Tiere gekauft wurden, die sich noch nicht sehr vermehren konnten. Das Hühnerzuchtprojekt wurde inzwischen eingestellt.

Das Projekt, bei der Bevölkerung Gasherde als Alternative zu Holzkohleherden bekannt zu machen, ist gestartet. Frau Marie Ange Dubrinvil bereitet mit dem Gasherd Snacks zu, die sie dann verkauft. Sie gibt ihre Erfahrungen mit dem Gasherd an Interessenten weiter und lobt dabei immer die Umweltfreundlichkeit. Zwei Personen haben nach ihrer Beratung schon einen Gasherd gekauft. Wichtig ist vor allem, dass viele Menschen Informationen über diese Alternative zu Holzkohleherden erhalten.

Geplante Aktivitäten für 2016
Priorität für dieses Jahr hat die Fertigstellung der Schulmensa. Mit Friends of Petit-Goâve wurde vereinbart, den Bau bis Oktober dieses Jahres fertig zu stellen.