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2008: Neues aus der Schule

Hunger, Nahrungsmittelkrise, Unruhen und Hurrikans haben leider auch nicht vor Petit-Gôave halt gemacht und so musste Marabou in diesem Jahr mit einigen Problemen und Schwierigkeiten kämpfen, aber nichtsdestotrotz können wir in diesem Jahr auf einige Highlights zurückblicken. Aufgrund des extremen Anstieges der Lebensmittelpreise wurde eine viermalige Schulspeisung für die Kinder organisiert. Leider konnten wir aufgrund unserer finanziellen Situation nicht mehr organisieren und so wurde verstärkt nach Unterstützung für die Kinder gesucht. Aufgrund der Unruhen im Frühjahr waren wir sogar gezwungen, die Schule für eine Wochen zu schließen, da wir nicht für die Sicherheit der Kinder auf dem Schulweg garantieren konnten. Zum Glück konnten wir aber dann später den Schulalltag wieder garantieren und organisieren.

 

Nach wie vor ist die Situation der Lebensmittelversorgung in Haiti für die Familien der Kinder sehr schwierig und wir sind bemüht — neben der schulischen Bildung — auch für die Lage der Familien etwas zu tun. Hierfür fehlen uns aber nach wie vor noch weitere Mittel.

Ein weiteres trauriges Kapitel in diesem Jahr war, dass niemand von Marabou Deutschland nach Haiti fliegen konnte. Deshalb fanden sämtliche Aktivitäten ohne die tatkräftige personelle Hilfe aus Deutschland statt, die Leute vor Ort konnten vielmehr nur auf eine Mithilfe aus der Ferne zurückgreifen.

 

Trotz alle dem gab es in diesem Jahr rund um die Schule jede Menge Aktivitäten, Aktionen und Neuerungen. Zu einen wurde für die Kinder der Schule ein 2-monatiges Summercamp im Juli und August durchgeführt.

In den beiden Monaten gab es für Kinder der Schule und die Kinder aus dem Schulstipendienprojekt vielfältige Freizeitangebote wie z.B. Malkurse, Handarbeitskurse und Sportaktivitäten wie Fußball und Basketball für Jungen und Mädchen.

Das Angebot wurde von den Kindern mit großer Resonanz angenommen und die Nachfrage war sehr hoch.

 

Durch die großzügige finanzielle Unterstützung einer Grundschulklasse in Strassbourg konnte auch ein Ausflug in das Hinterland organisiert werden. Die Kinder hatten die Möglichkeit im Umland ein neu erbautes traditionelles Zentrum anzusehen und die Kultur Haitis kennen zu lernen. Der Tag war für die Kinder ein unvergessliches Erlebnis, dafür danken sie der Grundschule in Strassbourg. Das Summercamp soll auch im nächsten Jahr wiederholt werden. Im Rahmen des Summercamp wurden auch gezielt Kinder gefördert, die entweder dem Alter entsprechend große Lücken im Lernbereich aufweisen oder die besonders begabt sind und den Weg in ein weiterführende Schule einschlagen wollen.

 

Der Erfolg dieser Förderungen zeigt sich, denn die Kinder mit Lernproblemen hatten einen guten Start in das neue Schuljahr und die anderen bereiten sich auf ihre weiterführenden schulischen Werdegang vor. Nachdem die Schule in den letzten Jahren unter sehr beengten Verhältnissen gearbeitet hatte, haben wir es in diesem Jahr mit der tatkräftigen finanziellen Hilfe von “Friends of Petit Gôave” geschafft ein größeres Haus zu mieten und die Schule dort zu etablieren. Nun haben wir ein großes Schulgebäude mit fünf Schulklassen und in diesem Jahr wurde nun auch endlich erreicht, dass die größeren Klassen eine traditionell geforderte Schuluniform erhalten. Damit konnte eine langjährige Forderung der Eltern unserer Schulkinder erfüllt werden.

 

Marabou e.V. dankt allen Unterstützern, die hierzu einen großen Beitrag geleistet haben und hoffen auch im kommenden Jahr auf eine gute Zusammenarbeit.

Die Kinder der Schule und die Lehrer sagen ein großes Dankeschön an alle Unterstützer und Spender!!!

In Haiti ist die Schuluniform als Identifikationsmerkmal notwendig, in den letzten Jahren konnte dieser Wunsch aus finanziellen Gründen nicht erfüllt werden. In diesem Jahr konnte aufgrund der großen Spendenresonanz auf das Radiointerview und dem persönlichen Einsatz von Dr. Jean Yvenet Monice dieser Wunsch endlich umgesetzt werden. Leider müssen die beiden jüngsten Klassen noch ein weiteres Jahr warten, aber die Ausstattung auch dieser Klassen mit einer Schuluniform ist ein Ziel für das kommende Jahr.

Weiter konnte auch eine Organisation gefunden werden, die die Schule zwei Mal wöchentlich mit Lebensmittel versorgt.

 

Somit ist eine Grundversorgung an Essen in der Schule gesichert und die Schulspeisung kann nun täglich durchgeführt werden.

Nach wie vor ist die Warteliste für die Schule sehr lang, aufgrund des Grundsatzes, dass der Lernerfolg der Kinder im Vordergrund steht, werden jedoch nicht mehr als 25 Kinder in einer Klasse aufgenommen. Das Ziel hierbei ist das hohe Lernniveau der Kinder beizubehalten.