Am 18. September abends reichten 30 Minuten Regen, um große Überschwemmungen in der Innenstadt und den Außenbezirken von Petit-Goâve zu verursachen. Das Büro für Katastrophenschutz meldete zwei Tote und vier Vermisste. Fast 330 Häuser wurden überflutet und mehr als 40 Häuser zerstört. Mehr als 120 Menschen wurden im Gymnasium Faustin Soulouque, das als Notunterkunft dient, untergebracht. Wir haben es noch nicht geschafft, nach der Überschwemmung Kontakte zu allen Kindern unserer Schule aufzunehmen. Bisher haben wir aber schon 23 Familien gezählt, die von der Überschwemmung sehr hart getroffen wurden. Eine alleinerziehende Mutter von einem unserer Schulkinder hat uns weinend erzählt, dass sie, als das Wasser anfing, in ihrem Zweizimmerhaus zu steigen, ihre beiden Kinder auf den Tisch gesetzt und die Türen geöffnet hat, damit das Wasser abfließen konnte. Es war dunkel und alles was sie hatte, hat das Wasser mitgenommen.
Das Schuljahr hat zwar offiziell am 9. September angefangen, doch schon vor dem Unwetter hatten nur wenige Schulen in Petit-Goâve geöffnet, da nur wenige Eltern die Kosten für den Schulbesuch (Schulgebühren, Schuluniform etc.) nicht aufbringen konnten. Jetzt ist die Armut noch viel schlimmer, denn viele Familien haben nichts mehr.